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Klaus Zerbe

Hallo,
mein Name ist Klaus Zerbe und ich bin der Initiator dieser Seite.

Ich will hier niemanden mit meinem sicher nicht sehr aufregendem
Lebenslauf langweilen, sondern nur darlegen, wie ich zum
Geschichten schreiben kam und warum ich in dieser Hinsicht
immer wieder „rückfällig“ werde.

Ein bißchen privates gibt es hier zu sehen
Hier geht's also wie gesagt nur ums Geschichten schreiben.

Schulzeit bis 1977

Bereits in meiner Schulzeit war ich bei so manch einem Lehrer gefürchtet. Denn ich schrieb gern, ich schrieb viel - nur habe ich eine so schlechte Handschrift, daß die Lehrer sich weigerten, irgendwas nicht in Blockschrift geschriebenes von mir zu lesen.

Entlastung brachte hier für Heim- und Studienarbeiten, Physik- und Chemie- Protokolle erst eine mechanische Schreibmaschine. An das Schreiben fiktiver Sachen dachte ich damals aber noch nicht. Mich interessierten eigentlich fast nur die Naturwissenschaften und ich wurde wohl nur als der typische „Nerd“ wahrgenommen.

Ich las aber auch damals schon gern und viel die bei humanistisch ausgerichteten Lehrern eher verpönte phantastische Literatur, insbesondere Science Fiction von inzwischen sehr angesehenen Autoren wie etwa Stanislav Lem, Philip K. Dick, Ray Bradbury, Graham Ballard, John Brunner und den Gebrüdern Strugazki. Das ist freilich alles kein technisch orientierter „Hardcore“-SF, sondern recht phantastisches, sehr introvertiertes Zeug, wie es eigentlich erst später von dem SF-Genre nicht verfallenem Lesern und den Medien wahrgenommen wurde.

Gerade die „Innenwelten“ der Protagonisten von Philip K. Dick, die möglicherweise am ehesten als Folge schizoider oder autistischer Persönlichkeitsstörungen erklärlich waren, hinterließen einen großen Eindruck bei mir (Beispielsweise ist Mozart für Marsianer (The Martian Timeslip) nur vordergründig ein SF, eigentlich zeigt es die Vorstellungswelt eines autistischen Jungen).

Ähnliche Eindrücke bringen auch die Tarkowski- Verfilmungen von Lem's Solaris und „Stalker“ (Picknick am Wegesrand) von den Strugazki-Brüdern gut rüber. Die SF-Rahmenhandlung ist hier unbedeutend gegenüber der Darstellung der Psyche der Protagonisten dieser Geschichten.

Wehrdienst und Studium

Meine Zeit als meist unbeschäftigter Fahrer eines Fahrschul-Panzers bei der Bundeswehr ist nur insofern sehr bemerkenswert, als daß ich weder zuvor noch danach jemals wieder soviel Zeit zum Lesen hatte. So weitete sich mein Horizont vom SF bis zu klassischen Dramen oder Autoren wie Kafka oder Hesse, die auch meine Neigung zum Phantastischen und Surrealistischen befriedigen konnten und mir vielleicht dabei halfen, einen eigenen Schreibstil zu entwickeln, obwohl ich damals eigentlich selbst nichts schrieb.

Noch während des Wehrdiensts, aber vor allem während des Studiums der Elektrotechnik entwickelte sich meine andre Leidenschaft, die Elektronik- Bastelei in Richtung Mikroelektronik und Computertechnik. Ich baute meinen ersten Computer selbst und gründete mit einem Kommilitonen eine kleine Firma, die Computer herstellte, aber damals nicht viele Abnehmer für Produkte fand, deren Brauchbarkeit damals noch niemanden klar und die mangels für Normalsterbliche geeigneter Software auch real nicht der Rede wert war.

Immerhin konnte man aber auch damals schon mit dem Computer wesentlich komfortabler Texte bearbeiten als mit der Schreibmaschine, was mir beim Studium und zu Beginn meiner Firmenkarriere sehr half.

Autor in Nebentätigkeit seit 1985

Seit der Beendigung dieses unternehmerischen Experiments arbeitete ich im Hauptberuf als Softwareentwickler und nebenberuflich als freier Autor. In der Nebentätigkeit als Autor für diverse Computerzeitschriften begann ich auch mit dem Schreiben meiner ersten Kurzgeschichten, Computerstories für entsprechende Fachzeitschriften. Gerade in meiner Anfangszeit als freier Autor war das Interesse der Zeitschriften an fiktiven Stories noch größer, ganz einfach weil es real noch nicht viel „prickelndes“ gab, über das man berichten konnte. Fertige Produkte zum Testen waren noch eher selten, sodaß Testberichte noch nicht den Raum wie heute einnahmen, dafür wurden mehr Grundlagenartikel und ein bißchen zur Entspannung eben Stories von den Autoren verlangt.

Ein paar meiner Geschichten aus dieser „wilden“ Zeit liegen in Computerstories.

In den späteren Jahren nahm das Interesse an den Stories ab und ich schrieb nur noch Fachartikel - und natürlich viele Produkt- Reviews.

Rollenspiele und Story Telling ab 2000

Das Schreiben nur von Fachartikeln konnte mir auch nicht den „kreativen Ausgleich“ zu der eher „logikorientierten“ Arbeit als Software- Entwickler bieten und meine Hauptprofession ließ mir auch immer weniger Freizeit für eine Nebentätigkeit. Das änderte nichts an einem immer stärker werdendem „Grundbedürfnis“, mal wieder phantastische und fiktive Sachen zu schreiben.

Ich mag ein introvertierter „Nerd“ - oder wie man heute sagt „Geek“ oder „Otaku“ - sein, bin aber doch eher gefühlsorientiert und intuitiv als rational und sensorisch- was sich ja auch sehr deutlich in meinen literarischen Vorlieben zeigt, die sich seit damals nicht viel geändert habe, nur das ich inzwischen Douglas Adams und besonders Terry Pratchett zu meinen Lieblingsautoren rechne.

Meine Neigung zu Kontemplation, Mystik und damit verbundenen Philosophien, die sich bereits in meinen alten Geschichten aus den 80ern andeutet, ist mir inzwischen nur bewußter und ich gehe damit auch sehr viel (selbst-)bewußter um. Deshalb lege ich in meinen neuen Geschichten sehr viel mehr Wert auf die Schilderung der Psyche und der Emotionen meiner Protagonisten- das war mir früher wohl noch nicht möglich und erst literarisches Rollenspiel, also das interaktive Schreiben von Geschichten eröffneten mir eine Entwicklung in dieser Richtung.

Update 2015

Inzwischen weiß ich, dass meine oft konträren Interessen / Rollen, die sich zuerst auch in zwei thematisch gänzlich unterschiedlichen Web-Sites ausdrückten die Folge einer Ego State Disorder sind. Ich switche zwischen zwei stark unterschiedlichen Ich-Anteilen, die sich aber inzwischen harmonisch ergänzen, mir aber in den zurück liegenden Jahrzehnten öfters durch innere Konflikte Probleme bereiteten, Asperger-Autist bin ich also nicht und war es nie. Ursache ist ein Trauma durch eine beinahe tödliche Erkrankung in meiner Kindheit.

Ausblick

Mit dieser Seite möchte ich nun aufbauend auf diesen Erfahrungen mal etwas (nicht) ganz neues probieren, d.h. die technischen Möglichkeiten eines Wiki gemeinsam mit Koautoren zur Entwicklung nichtlinearer Geschichten nutzen. Nichtlinear heißt hier, daß es wie bei einschlägigen Computer-Rollenspielen nicht nur einen Handlungsfaden sondern viele Parallel-Handlungen gibt, wobei im Vornherein nicht feststeht, welches ein „Haupthandlungsstrang“ wird- oder ob es überhaupt einen gibt. Außerdem gibt es natürlich nicht nur eine Wahrheit- Wahrheit existiert immer nur im Auge des Betrachters, es gibt immer viele Perspektiven auf die gleichen, ambivalenten Geschehnisse. Kurasawa's Rashomon -Verfilmung mag als Beispiel für diese Erzählweise dienen.

Mehr dazu und (nicht nur) meinen Vorstellungen dazu, was eine gute Geschichte ausmacht, siehe Nichtlineare, Interaktive Erzaehlung.

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